Mercedes-Benz trotzt Gegenwind: Gewinn steigt im ersten Quartal dank guter Preisdurchsetzung und finanzieller Widerstandskraft

Mercedes-Benz trotzt Gegenwind: Gewinn steigt im ersten Quartal dank guter Preisdurchsetzung und finanzieller Widerstandskraft

Die Mercedes-Benz Group AG (Börsenkürzel: MBG) erzielte im ersten Quartal 2022 ein starkes Finanzergebnis. Treiber hierfür waren vor allem ein starker Fokus auf Top-End-Fahrzeuge und Premium-Vans, eine verbesserte Preisdurchsetzung sowie anhaltende Kostendisziplin. Diese Maßnahmen trugen dazu bei, dass die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes-Benz Cars im ersten Quartal auf 16,4% und bei Mercedes-Benz Vans auf 12,6% stieg. Gleichzeitig belasteten die COVID-19-Pandemie, die Lieferengpässe bei Halbleitern sowie der Ukraine-Konflikt weiterhin das Geschäft.

"In diesem anspruchsvollen Umfeld sind Widerstandsfähigkeit und Preisdurchsetzung besonders wichtig. Unser verstärkter Fokus auf begehrenswerte Top-End- und Elektrofahrzeuge in Kombination mit anhaltender Kostendisziplin hat es uns ermöglicht, trotz heftigen Gegenwinds ein starkes Ergebnis zu erzielen. Auf dieser Basis setzen wir unsere Transformation erfolgreich fort, insbesondere den Ausbau des Luxussegments, den Hochlauf der Produktion unserer Elektrofahrzeuge sowie die Beschleunigung unseres Softwaregeschäfts."

Harald Wilhelm

Finanzvorstand der Mercedes-Benz Group AG

Der Konzern-EBIT stieg um 11% auf 5,2 Mrd. € (Q1 2021: 4,7 Mrd. €). Das Ergebnis wurde durch einen Gewinn von 918 Mio. € aus dem Verkauf der kanadischen Niederlassungen sowie aus dem Verkauf von MB Grand Prix-Anteilen beeinflusst. Dem gegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 709 Mio. €, die aus der Anpassung der industriellen Geschäftstätigkeit in Russland resultieren, sowie Aufwendungen in Höhe von 281 Mio. € im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen.

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat Mercedes-Benz den Export von Pkw, Vans und Ersatzteilen nach Russland ausgesetzt und die lokale Produktion eingestellt. Darüber hinaus steht das Unternehmen in engem Kontakt mit Lieferanten, die in der Ukraine tätig sind, um die Lieferketten abzusichern. Dazu gehört unter anderem die Verlagerung der Produktion an andere Standorte innerhalb des Lieferantennetzwerks. Mercedes-Benz hat darüber hinaus die Schichtpläne in einigen Werken angepasst und nutzt sein flexibles Fertigungssystem, um Ausfallzeiten zu vermeiden und die Produktion aufrechtzuerhalten.

Mercedes-Benz bekräftigt seinen Führungsanspruch im Zeitalter der Elektromobilität. Im April überzeugte die Effizienz des Mercedes-Benz Vision EQXX unter Realbedingungen mit einer Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern bei nur einer Akkuladung. Zudem wurde der EQS SUV vorgestellt und der EQE im Markt eingeführt. Kurz zuvor eröffnete Mercedes-Benz als einen weiteren Meilenstein der diesjährigen weltweiten Produktoffensive bei Elektrofahrzeugen ein neues Batteriewerk in den USA.

Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts belief sich auf 1.216 Mio. € (Q1 2021: 1.297 Mio €). Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 1.210 Mio. € (Q1 2021: 2.505 Mio. €). Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts kam auf 22.706 Mio. € (Ende 2021: 21.005 Mio. €). Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen beliefen sich im ersten Quartal auf 855 Mio. € (Q1 2021: 1.186 Mio. €). Davon entfielen 0,8 Mrd. € (Q1 2021: 1,1 Mrd. €) auf Mercedes-Benz Cars und 18 Mio. € (Q1 2021: 29 Mio. €) auf Mercedes-Benz Vans.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen bei 1.979 Mio. € (Q1 2021: 2.414 Mio. €), einschließlich notwendiger Anschubinvestitionen für zukünftige Produkte. Mit 1,9 Mrd. € (Q1 2021: 1,9 Mrd. €) entfiel ein Großteil der Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf Mercedes-Benz Cars. Mercedes-Benz Vans hatte im Berichtsquartal Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Höhe von 84 Mio. € (Q1 2021: 119 Mio. €).

Ergebnisse nach Unternehmenssparten

Bei Mercedes-Benz Mobility verringerte sich das Neugeschäftsvolumen aufgrund der Daimler Truck Abspaltung, Lieferengpässen sowie geringerer Penetrationsraten vor allem in Nordamerika. Das Neugeschäft in Russland wurde ausgesetzt und Kreditreserven für das russische Portfolio wurden erhöht. Außerhalb Russlands bleibt die Portfolioqualität weiterhin stark. Die Geschäftsentwicklung bei Mobilitätsdienstleistungen und Flotten verbesserte sich und Margen stiegen, getrieben durch geringere Refinanzierungskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBIT stieg leicht an, die Eigenkapitalrendite lag bei 20,2%.

Trotz starker Nachfrage sank der Absatz von Mercedes-Benz Cars um 10% auf 487.008 Fahrzeuge (Q1 2021: 538.869). Gründe hierfür sind vor allem Lieferengpässe bei Halbleitern, COVID-19-Lockdowns sowie Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Dennoch stieg der Umsatz um 8%, was die starke Preisdurchsetzung sowie den verbesserten Produktmix auch in volatilen Märkten unterstreicht. Auslieferungen von Top-End-Fahrzeugen, zu denen Mercedes-Maybach, Mercedes-AMG, G-Klasse, S-Klasse, GLS und EQS gehören, stiegen im gleichen Zeitraum um 5% auf 78.000 Fahrzeuge. Top-End-Fahrzeuge machen somit 16% des Gesamtvolumens aus. Die Verkäufe von Mercedes-Benz Cars Plug-in- und vollelektrischen Fahrzeugen stiegen im Berichtsquartal um 19% auf 74.000 Fahrzeuge. Dies führte zu einem Anstieg des bereinigten EBIT um 21% auf 4.243 Mio. € und einer bereinigten Umsatzrendite von 16,4%. Das bereinigte CFBIT verringerte sich auf 1,7 Mrd. €, was hauptsächlich auf Working-Capital-Effekte zurückzuführen ist. Diese Effekte sind bedingt durch den Halbleitermangel sowie Herausforderungen in der Logistik-Kette im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und der Situation in China.

Bei Mercedes-Benz Vans blieben die Verkäufe trotz der Halbleiterknappheit auf Vorjahresniveau mit einem Absatzrekord von Mercedes-Benz Vans (Sprinter und Metris) in Nordamerika im ersten Quartal. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) für Mercedes-Benz Vans steigerte sich von 9,7% im Vorjahreszeitraum auf 12,6%, was auf einen guten Produktmix und eine solide Preisdurchsetzung zurückzuführen ist. Die Weltpremiere der T-Klasse in dieser Woche folgte auf die Einführung des neuen Citan, der auf große Marktresonanz stößt.

Ausblick

Die geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen sind weiterhin von einem außergewöhnlich hohen Maß an Unsicherheit geprägt, darunter der Krieg in der Ukraine, seine Auswirkungen auf die Lieferketten sowie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise. Die weiteren Folgen der sich rasch verändernden Situation in Russland und der Ukraine sind derzeit nicht vorhersehbar. Eine Eskalation über den aktuellen Stand hinaus könnte erhebliche negative Konsequenzen für die Geschäftstätigkeit von Mercedes-Benz haben. Mercedes-Benz rechnet damit, dass sich Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Zuliefererprodukten sowie die COVID-19-Pandemie auf das Geschäft im weiteren Jahresverlauf auswirken werden. Zudem werden die Risiken in der Lieferkette weiterhin genau beobachtet, um bei Bedarf flexibel reagieren zu können. Strenge COVID-19-Maßnahmen in China bergen zudem Unsicherheiten für die erwartete Marktentwicklung, Lieferketten und Produktion.

Mercedes-Benz Mobility

Die Erwartung für die bereinigte Eigenkapitalrendite bei Mercedes-Benz Mobility liegt im Bereich von 16 bis 18%. Aufgrund höherer Refinanzierungskosten wird Gegenwind bei den Margen erwartet. Darüber hinaus wird sowohl mit einem geringeren Vertragsvolumen als auch mit einer Normalisierung der Kreditrisikokosten gerechnet.

Mercedes-Benz Cars

Mercedes-Benz Cars erwartet weiterhin ein leichtes Absatzplus und eine bereinigte Umsatzrendite (RoS) zwischen 11,5 und 13%, wobei die Umsatzrendite für das gesamte Jahr am oberen Ende dieser Spanne liegen sollte. Es wird erwartet, dass Preise und Modellmix auf einem hohen Niveau bleiben, getrieben von einem Wachstum der Top-End-Fahrzeuge von mehr als 10% im Vergleich zum Vorjahr. Mercedes-Benz erwartet weitere Rohstoff- und Inflationsrisiken für den Rest des Jahres. Das Ziel ist es weiterhin, diese Risiken durch starke Preisdurchsetzung zu kompensieren. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden voraussichtlich leicht über dem Vorjahresniveau liegen, insbesondere aufgrund der Entwicklung der Plattformen MMA und AMG.EA. Die Investitionen in Sachanlagen werden voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen anstelle leicht darüber.

Mercedes-Benz Vans

Der Absatz bei Mercedes-Benz Vans wird voraussichtlich leicht über das Niveau von 2021 steigen. Die bereinigte Umsatzrendite wird voraussichtlich bei 8 bis 10% bleiben und dürfte in der oberen Hälfte dieser Spanne liegen. Es wird erwartet, dass Investitionen in Sachanlagen sowie Forschungs- und Entwicklungsausgaben aufgrund der Aufwendungen für die Weiterentwicklung bestehender Verbrennungsmotorplattformen und für die Entwicklung der elektrischen VAN.EA-Plattform signifikant über dem Vorjahresniveau liegen.

Mercedes-Benz Group

Der Umsatz wird leicht über 2021 erwartet, das EBIT auf Vorjahresniveau. Der Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft wird weiterhin leicht unter der Schwelle von 2021 erwartet.

Link zur Kapitalmarktpräsentation zum ersten Quartal 2022:

group.mercedes-benz.com/q1-2022

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