Geschäftsjahr 2022

Mercedes-Benz erzielt starkes Jahresergebnis 2022

Die Mercedes-Benz Group AG (Börsenkürzel: MBG) hat sich im vergangenen Geschäftsjahr verstärkt auf High-End-Pkw und Premium-Vans fokussiert. In Verbindung mit einer konsequenten Kostendisziplin konnten so der Umsatz um 12% auf 150,0 Mrd. € (2021: 133,9 Mrd. €) und das Konzern-EBIT um 28% auf 20,5 Mrd. € (2021: 16,0 Mrd. €) gesteigert werden.

Im ersten Jahr nach der Abspaltung von Daimler Truck setzte die Mercedes-Benz Group die Transformation inmitten geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen fort. Die starken Ergebnisse unterstreichen die verbesserte Profitabilität, wenngleich die COVID-19-Pandemie und die Engpässe in der Halbleiterlieferkette sowie die Auswirkungen des Krieges von Russland gegen die Ukraine das Geschäft weiterhin beeinträchtigt haben.

"Wir haben Mercedes-Benz zu einem profitableren Unternehmen weiterentwickelt. Schlüssel sind der Fokus auf begehrenswerte Produkte sowie diszipliniertes Margen- und Kostenmanagement. Auch wenn wir makroökonomische und geopolitische Ereignisse nicht kontrollieren können, ist das Geschäftsjahr 2022 ein Beleg dafür, dass die strategische Ausrichtung stimmt. Unser Team hat nicht nur starke finanzielle Ergebnisse erzielt, sondern auch unsere Geschwindigkeit als ein Technologieführer beim elektrischen und automatisierten Fahren ausgebaut. Das nächste Kapitel unseres Wandels präsentieren wir beim Mercedes-Benz Strategie-Update mit dem Fokus auf unserem eigenen Betriebssystem ‚MB.OS‘ am 22. Februar in Kalifornien."

Ola Källenius

Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG

Transformation beschleunigt

Mercedes-Benz erweiterte sein Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen auf neun Pkw und vier Vans, darunter der neue EQS SUV und der neue EQE SUV sowie der vor kurzem vorgestellte neue eSprinter. Um die Produktion von emissionsfreien Pkw und Vans zu skalieren, wurde das Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz neu ausgerichtet und neue Verträge mit Lieferanten geschlossen. Mercedes-Benz wird Batteriezellen aus einem neuen Werk beziehen, das von Contemporary Amperex Technology Co., Limited (CATL) in Debrecen, Ungarn, gebaut wird. Mit dem kanadisch-deutschen Start-up Rock Tech Lithium Inc. wurde zudem ein jährlicher Liefervertrag über durchschnittlich 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid unterzeichnet. Darüber hinaus kündigte Mercedes-Benz weitreichende Pläne für den Start eines globalen High-Power-Charging-Netzwerks in Nordamerika, Europa, China und anderen wichtigen Märkten an.

Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts stieg im Geschäftsjahr 2022 auf 8,1 Mrd. € (2021: 7,9 Mrd. €). Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts stieg auf 26,6 Mrd. € (Ende 2021: 21,0 Mrd. €). Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen beliefen sich im Gesamtjahr auf 3,5 Mrd. € (2021: 4,6 Mrd. €*). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen 8,5 Mrd. € (2021: 9,1 Mrd. €*).

*Im Jahr 2021 ist in dieser Zahl der Umfang des Daimler Nutzfahrzeuggeschäfts bis zum Zeitpunkt der Abspaltung und Ausgliederung enthalten

Ergebnisse der Divisionen

Mercedes-Benz Mobility verzeichnete einen Rückgang des Neugeschäfts auf 58,0 Mrd. € (2021: 63,6 Mrd. €). Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Neugeschäft des Jahres 2021 bis zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Abspaltung des Nutzfahrzeuggeschäfts noch das Neugeschäft mit Fahrzeugen von Trucks & Buses enthalten war. Ende 2022 lag das Vertragsvolumen bei 132,4 Mrd. € und ist damit auf dem gleichen Level wie zum Vorjahresende (2021: 133,7 Mrd. €). Das Vertragsvolumen von finanzierten und geleasten batterieelektrischen und hybriden Fahrzeugen konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Im Jahr 2022 sank das bereinigte EBIT auf 2,4 Mrd. € (2021: 3,4 Mrd. €) vor allem wegen gestiegener Kreditrisikokosten aufgrund des schwächeren makroökonomischen Ausblicks sowie höherer Refinanzierungskosten und dem geringeren Volumen nach der Abspaltung von Daimler Truck. Infolgedessen lag die bereinigte Eigenkapitalrendite (RoE) mit 16,8% unter dem Vorjahresniveau (2021: 22,0%).

In einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld lag der Absatz von Mercedes-Benz Cars bei 2.040.719 Fahrzeugen (+5%). Im Einklang mit seiner Elektro-Strategie verzeichnete Mercedes-Benz mit 149.227 Einheiten inkl. smart (+67%) starke Auslieferungen seiner batterieelektrischen Fahrzeuge. Im Top-End-Segment ist der Absatz um 8% gestiegen – getrieben durch Verkäufe der S-Klasse (+6%) und ihrer vollelektrischen Version EQS mit mehr als 23.400 verkauften Fahrzeugen. Q4 markierte das beste Verkaufsquartal für das vollelektrische Flaggschiff. Darüber hinaus erzielte Mercedes-Maybach mit einem Absatzplus von 41% ein neues Rekordjahr. Starke Verkäufe der C-Klasse, des Topsellers GLC und des neuen EQE führten zu einem Absatzplus von 9% im Core Segment. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Cars stieg von 13,1% im Vorjahreszeitraum auf 14,6%.

Im vierten Quartal führte die bewusste Entscheidung des Unternehmens, Zahlungen an ausgewählte Lieferanten zu tätigen, und die Auswirkung der Inflationsprämie für berechtigte Mitarbeiter in Deutschland zu leichtem Gegenwind und einer bereinigten Umsatzrendite auf weiterhin hohem Niveau von 13,4%.

Bei Mercedes-Benz Vans lag der Absatz im Gesamtjahr weltweit bei 415.344 Fahrzeugen (+8%) dank dem umfassenden Produktportfolio an gewerblichen und privaten Vans und trotz anhaltender globaler Herausforderungen in den Bereichen Teileversorgung und Logistik. Im Berichtsjahr wurden 15.000 eVans verkauft (+15%), davon rund zwei Drittel kommerzielle eVans. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Vans stieg auf 11,2% (2021: 8,3%). Im Jahr 2022 wurden zudem die vollelektrischen Kleintransporter eCitan und EQT [Stromverbrauch kombiniert (WLTP): 18,99 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert (WLTP): 0g/km] vorgestellt. Vor wenigen Tagen feierte der neue eSprinter seine Premiere.

Dividende und Aktienrückkauf

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 3. Mai 2023 eine Dividende von 5,20 € je Aktie vorschlagen (2021: 5,00 €). Die Gesamtausschüttung im Jahr 2022 würde damit einer Summe von 5,6 Mrd. € entsprechen (2021: 5,35 Mrd. €).

Das Unternehmen hat angekündigt, eigene Aktien im Wert von bis zu 4 Mrd. € (ohne Nebenkosten) über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren über die Börse zurückzukaufen. Ziel ist, die Kapitalstruktur zu optimieren und Wert für die Aktionäre zu generieren. Die zurückgekauften Aktien werden anschließend eingezogen. Aufgrund der sehr guten operativen Ergebnisse und der anhaltend starken Cash-Generierung soll das Programm im März 2023 starten. Der Rückkauf wird durch den zukünftig erwarteten überschüssigen Free Cash Flow von Mercedes-Benz finanziert und steht in vollem Einklang mit den strategischen Prioritäten und der Dividendenpolitik des Unternehmens. Mercedes-Benz setzt weiterhin auf ein starkes Investment-Grade-Rating und strebt ein A-Rating der großen Agenturen an. Weitere Details zum Aktienrückkaufprogramm werden vor Programmbeginn gesondert bekannt gegeben.

Ausblick

Die Weltwirtschaft ist mit einer außergewöhnlichen Unsicherheit hinsichtlich geopolitischer und makroökonomischer Entwicklungen wie dem Krieg in der Ukraine, den Entwicklungen des Handels zwischen China, der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten und dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie konfrontiert. Diese können sich auf die Lieferketten und die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise auswirken. Zudem erschweren der anhaltende Inflationsdruck auf Verbraucher und Unternehmen und die damit verbundenen Zinserhöhungen der Notenbanken sowie eine stärkere Wachstumsverlangsamung der Konjunktur die Aussichten. Die weltweite Knappheit von Halbleitern verbessert sich, wobei weiterhin individuelle Herausforderungen bestehen bleiben, welche zu Lieferengpässen führen können.

Gesamtnachfrage: In Europa ist der Auftragseingang verhaltener, allerdings stützt der Auftragsbestand die Verkäufe in der ersten Jahreshälfte. In den USA ist die Nachfrage auf einem guten Niveau. In China wirken sich die COVID-19-Effekte im vierten Quartal auch auf die Stimmung im ersten Quartal aus. Erste Hinweise deuten allerdings auf eine Rückkehr der Dynamik nach dem chinesischen Neujahr hin.

Mercedes-Benz Mobility

Das Portfoliovolumen von Mercedes-Benz Mobility ist leicht rückläufig.

Die bereinigte Eigenkapitalrendite wird für 2023 im Bereich von 12% bis 14% gesehen. Darin enthalten sind die operativen Aufwendungen (OpEx) des kürzlich angekündigten Ladenetzes.

Mercedes-Benz Cars

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars wird aufgrund des zurückhaltenden Prognoseansatzes auf Vorjahresniveau gesehen. Insgesamt wird erwartet, dass der Absatz von Top-End-Fahrzeugen dank des neuen EQS SUV und weiterer kommender Produkte wie dem Mercedes-Maybach EQS SUV leicht steigen wird. Es wird erwartet, dass sich der Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) etwa verdoppelt. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) wird in einer Bandbreite von 12% bis 14% erwartet. Es wird von einer leicht positiven Entwicklung der Nettopreise ausgegangen, um die inflationsbedingten Kostensteigerungen, Lieferkettenunterbrechungen und einmaligen Rohstoffpreissteigerungen zu kompensieren. Das Gebrauchtwagengeschäft wird leicht unter dem Niveau von 2022 erwartet. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden voraussichtlich leicht über dem Vorjahr liegen. Investitionen in Sachanlagen werden vor allem aufgrund der MMA-Plattform deutlich über dem Vorjahr gesehen.

Mercedes-Benz Vans

Der Gesamtabsatz von Mercedes-Benz Vans bleibt voraussichtlich stabil und die bereinigte Umsatzrendite wird im Bereich von 9% bis 11% erwartet. Es wird von einer stabilen Entwicklung der Nettopreise ausgegangen um die inflationsbedingten Kostensteigerungen, Lieferkettenunterbrechungen und einmaligen Rohstoffpreissteigerungen zu kompensieren. Die geplanten Investitionen in Sachanlagen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen liegen deutlich über dem Vorjahresniveau aufgrund von Ausgaben für die zukünftige vollelektrische VAN.EA-Plattform.

Mercedes-Benz Group

Die Mercedes-Benz Group erwartet, dass sich der Umsatz des Konzerns im Jahr 2023 auf Vorjahresniveau bewegen wird. In einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld rechnet der Konzern auf Basis der Entwicklung der Segmente mit einem EBIT leicht unter dem Vorjahresniveau. Für den Free Cash Flow des Industriegeschäfts geht die Mercedes-Benz Group davon aus, dass dieser im Jahr 2023 auf Vorjahresniveau liegen wird. Es werden höhere Steuerzahlungen als im Vorjahr erwartet.

Die Mercedes-Benz Group erwartet, dass der CO2-Flottendurchschnitt der Pkw-Neuwagenflotte in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) für das Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig sein wird. Mit dem weiteren Ausbau der Flotte an Elektrofahrzeugen ist davon auszugehen, dass die CO2-Anforderungen in Europa auch im Jahr 2023 erfüllt werden.

Mehr Informationen: group.mercedes-benz.com

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